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Ein Mitbürger hat am 05.11.2011 00:17:42 geschrieben :
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Ortskundig
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Eines würde mich noch interessieren: Hier wird immer wieder die Angst erwähnt, dass die Straftäter sich anschließend im Ort hervoragend auskennen. Was heißt das denn genau? Welche geheimen Infos können die Leute denn während ihres Aufenthaltes erlangen, an die sie sonst nicht kommen würden? (Z.B. durch Google Maps, Telefonbuch etc.) Man müsste die Leute ja schon zum Kaffeetrinken einladen, damit sie Haus und Hof kennen lernen können. |
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Bürger aus Störmthal hat am 04.11.2011 17:00:08 geschrieben :
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Re --> Scholz, Dirk
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Hallo Herr Schulz,
Normalerweise werden nur Ersttäter in einer Anstalt des offenen Vollzugs untergebracht, das sind dann sozusagen leicht Jungs. Der offene Vollzug der Jugendstrafanstalt Regis-Breitingenist ist lt. Aussage JVA Leitung nur zu 50% ausgelastet.
Die Kandidaten hier bei uns, wären für den offenen Vollzug also eigentlich nicht geeignet, denn hier sollen Mehrfach- und Intensivtäter therapiert werden, mit Freiheitsstrafen von bis zu 5 Jahren.
Ein offener Vollzug wird auch von Angestellten, Beamten und zusätzlich von Personen aus dem Sozialdienst sowie mit einem gesondertem Bezugspersonensystem betreut, es ist also alles unter Staatlicher Kontrolle.
Dies ist hier nicht so, es handelt sich um einen privaten Träger, negative publicity schadet hier unter umständen dem Projekt.
Die ganze Sache ist auch so eine Art Experiment mit offenen Ausgang, ca. 50 % der Insassen brechen diese Art des Volzugs ab. Dafür kennen sich diese Leute dann bestens im Dorf aus.
Man kann durchaus geteilter Meinung sein aber ich denke man muss die Bewohner verstehen und diese nicht in eine Ecke stellen, in die sie nicht hin gehören.
Erschüttern ist auch mit welcher Medienmacht hier auf die Leute eingewirkt wird, so ist in der Vergangenheit von einer sachlichen unparteiischen Berichterstattung nichts zu sehen gewesen und auch in Zuckunft kann man damit nicht gerechnet werden.
Also Kompliment an Prisma, die Medien habt ihr voll im Griff.
So ist also auch damit zu rechen, dass wenn etwas passiert, alles daran gesetzt wird dem Experiment nicht zu schaden.
Verantwortung wenn etwas pasieren sollte übernimmt übrigens keiner, dass wurde den Bürgern schon mitgeteilt.
MfG ein Bürger von Störmthal |
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Anke hat am 02.11.2011 12:49:38 geschrieben :
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klar ist doch...
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...dass diese Jugendlichen mehr als nur "schwarz fahren" auf dem Kerbholz haben. Und auch einfacher Diebstahl wird es nicht sein. Jeder der klar denken kann, kann sich ausmalen, welche Delikte diesen jungen Männern zu Last liegen. Und da fallen mir ein...Körperverletzung von gefährlich bis schwer, räuberische Erpressung, Verstoß gegen das Rauschmittel-/Betäubungsgesetz - von eigenem Gebrauch bis hin zum dealen...usw. Und wie schon so oft erwähnt...Chancen bekamen diese unter Garantie schon genügend. Und schaut man mal auf die Entwicklung und die Statistik allein in Sachsen...dann ist der Versuch, eine Handvoll Jugendliche wieder auf den rechten Weg zu bringen löblich, aber Prozentual lächerlich und das für Unsummen! Und dann noch in solch einer kleinen Gemeinde...
Also ich würde auch gern auf dem Land wohnen...schön Idyllisch...ich kann es mir nur nicht leisten...als Straffälligen wird einem schon ganz schön was geboten...
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Aufklärer hat am 02.11.2011 10:01:41 geschrieben :
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Bsp. für 2 Jahre Jugendknast
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wie oft wurde hier schon gefragt, was die Jungs denn so drauf haben, bevor sie nach Störmthal kommen. Kleines Beispiel (ich weiß, jetzt kommen gleich wieder die Aufschreie und Vorwürfe der Panikmache etc.):
Bsp. aus Hamburg für 2 Jahre: "Ali O. war unter anderem zur Last gelegt worden, am 8. Oktober 2005 auf dem U-Bahnhof Mundsburg einen versuchten Totschlag begangen zu haben, indem er nach einer vorangegangenen Auseinandersetzung auf den Geschädigten B. eingestochen habe".
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Scholz, Dirk hat am 01.11.2011 22:39:14 geschrieben :
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Jugendprojekt
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Hallo "Störmthaler", nur kurz. Den Beitrag über unsere Erfahrungen hatte ich vor zwei Tagen im Blog eingestellt. Wir bewirtschaften als Träger ein Jugendgästehaus und Jugendbildungsstätte und arbeiten als Einsatzstelle mit der Jugendgerichtshilfe Steglitz und verschiedenen Berliner Polizeidirektionen im Rahmen des Projektes "Arbeit statt Strafe" zusammen. Das heißt bei uns werden verurteilte Jugendliche von 8 Sozialstunden bis zu 18 Monaten offenen Vollzug eingesezt. Wir machen das als Personal ehrenamtlich, also ohne finanziellen Ausgleich der Betreuung. Das ist also schon vergleichbar. Vermutlich hat die Diakonie bei Ihnen bessere Voaraussetzungen, da in dem geschlossenem Wohnprojekt sicher geschultes und proffessionelles Personal arbeitet... ... und zu Andreas. Ja na klar, kann man sich gegen fehlerhafte Verwaltungsentscheidungen vor Gericht wehren... und das ist auch gut so! ABER, Bei uns geht der Zank seit 30 Jahren vor dem Richter und ich kann nicht erkennen, dass es irgendetwas entscheidend verändert hätte. |
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Störmthaler hat am 01.11.2011 19:04:44 geschrieben :
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Re Herr Scholz
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Sehr geehrter Herr Scholz, das ist hier in Störmthal ist kein normales soziales Jugendprojekt, hier geht es um Volzug einer Jugendstrafe, das ist der feine Unterschied. Berlin ist auch nicht mit Störmthal zu vergleichen, wo ja unzweifelhaft ein immenser Bedarf an solchen Einrichtung besteht, ich weise auch daruf hin, dass der Freistaat Sachsen gerade für solche von ihnen geleitete Einrichtung die mittel gekürzt hat. Berlin hat meines Erachtens auch keine Anstalt für diese Art Strafvollzug (in freien Formen). Welche Einrichtung leiten Sie?
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andreas hat am 01.11.2011 18:16:30 geschrieben :
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Re:Scholz, Dirk
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"... Gibt es also ein übergeordnetes allgemeines Interesse an sozialen und Infrastrukturprojekten, muss dieses durch Legislative, Exekutive und letztlich auch Judikative zur Not gegen den Widerstand Betroffener unterstützt und umgesetzt werden" Ja und die Judikative kann das auch stoppen, denn Sie unterstellen, dass die Legislative automatisch richtig handelt; dem ist oft nicht so! |
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einfach nur ein bürger hat am 01.11.2011 18:09:39 geschrieben :
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Re:Scholz, Dirk
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Lieber Herr Scholz, Ihr Engagement als Externer hier zu moderieren in allen Ehren, aber ich nehme mal richtig an, dass Sie nicht bei der entscheidenden Gemeinderatsitzung dabei waren. Wären Sie es wie viele Störmthaler gewesen, kämen Sie bestimmt nicht mehr auf die Idee,uns für unsere engagierten Abgeordneten und die taffe Verwaltung zu beglückwünschen! Wenn Gemeinderäte nach einer zweistündigen Diskussion keine(!) einzige Frage stellen, ist das engagiert? Außerdem braucht hier nichts versachlicht zu werden, da sachlich diskutiert wird und das St.Florian-Prinzip wurde auch schon zu oft bemüht. Interessant ist, dass Versachlichen immer bei den Gegnern des Projektes eingefordert wird. Heißt übersetzt versachlichen auf Linie bringen? |
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Scholz, Dirk hat am 01.11.2011 15:54:27 geschrieben :
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Jugendprojekt
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Lieber Herr Maroun, liebe Störmtaler, vorab ein großes Dankeschön an Herrn Maruhn für seine Offenheit und den Mut , sich hier mit seinem Klarnamen in diesen Blog einzutragen. Das ist ein wirklich guter Beitrag zur Versachlichung der Diskussion. Wie sie sich denken können, Herr Maruhn, kann ich ihre widersprüchliche Argumentation nicht unterstützen. Sollten soziale oder auch Infrastrukturprojekte nur mit voller Zustimmung der betroffenen Anwohner zu verwirklichen sein, würde sich in diesem Land nicht mehr viel bewegen. Einerseits sind sie von der Notwendigkeit und dem Sinn des Projektes überzeugt, aber andererseits wollen sie es eben nicht in Störmtal und meinen es gebe Alternativen. Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass sich die Bewohner von anderen Orten über ein solches Projekt freuen würden. Die sich hier im Blog wiederspiegelnden nachvollziehbaren Ängste und Vorbehalte wird es natürlich überall geben. In unserem Fall wird die seit 60 Jahren bestehende Einrichtung , seit fast dreißig Jahren regelmäßig von einer Nachbarfamilie verklagt, wo er als Sozialarbeiter beschäftigt ist und sie als Geschichtslehrerin am Gymnasium im Kiez arbeitet. Ich nehme mal an, von der Grundeinstellung werden beide mit Jugendarbeit kein Problem haben, aber eben nicht gleich nebenan.
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Scholz, Dirk hat am 01.11.2011 15:53:33 geschrieben :
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Jugendprojekt
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Gibt es also ein übergeordnetes allgemeines Interesse an sozialen und Infrastrukturprojekten, muss dieses durch Legislative, Exekutive und letztlich auch Judikative zur Not gegen den Widerstand Betroffener unterstützt und umgesetzt werden. Ich finde, in unserer Rechtsordnung haben die Betroffenen im Vergleich zu anderen Gesellschaften viele Möglichkeiten der Einflussnahme. Zugegeben, auch hier gibt es ganz sicher noch Veränderungsbedarf. (siehe unten) Aber dann muss man sich wirklich sachlich einbringen und günstiger weise nicht nur bei eigener Betroffenheit. Liebe Störmtaler, seien sie froh über ihre engagierten Abgeordneten und die taffe Verwaltung, die sich da ganz offensichtlich nicht nur mit ihren eigenen Problemen beschäftigen, sondern auch gegen verständlichen Widerstand soziale Infrastruktur entwickeln möchten. Dieses liegt im Allgemeininteresse und sie können davon ausgehen, dass sich diese Damen und Herren wahrscheinlich auch in Fragen, die für sie ganz persönlich von allgemeinem Interesse sind, mit den dann dort Betroffenen auseinandersetzen werden. So funktioniert parlamentarische Demokratie und ich kann nur jeden einladen, sich selbst einzubringen!
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